Fast neun von zehn Journalistinnen und Journalisten (86,9 Prozent) haben in den vorhergehenden 24 Monaten externe Einflussnahmen erlebt. Dies geht aus einer Online-Befragung der Universität Zürich hervor. Knapp 570 Medienschaffenden aus allen Landesteilen haben sich an der Umfrage «Druckversuche und Einflussnahmen auf journalistische Arbeit», die im Februar und März durchgeführt wurde, beteiligt. Die Resultate wurden am Dienstag veröffentlicht.
Am häufigsten seien die Einflussnahmen informationeller Art wie der Vorwurf, Verschwörungstheorien zu verbreiten und Drohungen, den Zugang zu Informationen zu entziehen. Laut Umfrage hätten 75,1 Prozent dies so erlebt. Es folgen laut einer Mitteilung ökonomische (50,8 Prozent) und institutionelle Einflussnahmen (42,1 Prozent) sowie angedrohte oder tatsächliche physische und sexuelle Gewalt oder Belästigung (28,9 Prozent).
Wie aus der Umfrage weiter hervorgeht, ist die Zufriedenheit unter Journalistinnen und Journalisten am höchsten mit journalistischen Gewerkschaften (sehr oder eher zufrieden: 46 Prozent). Am unzufriedensten sind Medienschaffende mit Social-Media-Plattformen, zum Beispiel beim Löschen von Inhalten (sehr oder eher unzufrieden: 64 Prozent).
persoenlich.com, 27.9.2022 (online)
Studie: Druckversuche und Einflussnahmen auf Journalist:innen während COVID-19 in der Schweiz (pdf)