Zitiert: Wahlkampf-Schlager gerät in Gefahr

Es gibt keinen Verlass darauf, dass alle 16 Länderparlamente problemlos einer Beitragserhöhung zustimmen. Früher, als das Parteienspektrum kleiner und stabiler war, mag das so gewesen sein. Heute nicht mehr. Deshalb wäre die Kopplung der Beitragshöhe an den Verbraucherpreisindex eine kluge Lösung. Sie würde automatisch zu Erhöhungen führen, wenn sie nötig sind, und sie wären stets begründet. Wegfallen würden dagegen taktische Spiele in den Landtagen, wo Parteien mit Finanzierungsfragen rund um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk Machtpolitik betreiben können.

Übrigens: Auch die Abgeordneten-Diäten im Land sind an einen Index gekoppelt. In diesem Fall sind automatische Erhöhungen aber offenbar kein Problem.

Zur Wahrheit gehört auch noch: Mit einer automatischen Finanzierung würden Parteien wie die CDU ein populäres Wahlkampfthema verlieren. Auch das dürfte bei der Ablehnung des Modells eine Rolle spielen.

Jan Schumann, mz.de, 20.11.2024 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)