Wenn ich meine Meinung zu Manchester United äußere, und ich bin ein einfacher Fan, wird sich niemand für meine Aussagen interessieren. Wenn ich in dieser Kultur über meine Vorstellung bezüglich des Weltfriedens spreche, wird man mir sagen: „Du bist nur ein Musiker.“ Oder: „Du bist in einer Gegend aufgewachsen, in der immer Frieden herrschte. Du hast kein Recht, über das Thema zu sprechen.“ …
Natürlich mag es auf der individuellen Ebene sinnvoll sein, wenn jemand wie ich eine Debatte, die mit Expertise oder tiefem Einblick geführt gehört, nicht mit seiner Ahnungslosigkeit verschmutzt. Es kann uns durchaus weiterbringen, wenn ich weniger rede. Aber meiner Meinung nach tut es der westlichen und auch jeder anderen Gesellschaft gut, wenn es eine robuste Debatte gibt. Und zwar eine, an der sich alle beteiligen. Nur so kommt man zu einem echten, gesamtgesellschaftlichen Konsens.
Billy Corgan, sueddeutsche.de, 21.9.2022 (online)