Interviews beruhen immer auf einer Vereinbarung: Die Interviewte bekommt eine Plattform, im Gegenzug muss sie Fragen beantworten. Wenn Weidel jedoch nur immer wieder von Bürgergeld und Migration redet und einen Großteil der Fragen nicht beantwortet, dann bricht sie diese Vereinbarung. Wer ohne Widerspruch seine Meinung sagen will, kann Gastbeiträge schreiben, twittern oder auf Tiktok herumblöken, die Möglichkeiten sind zahlreich. In einem Interview hingegen muss der Interviewer darauf bestehen, seine Fragen beantwortet zu bekommen. Weidel redete jedoch weiter, Preiß kam mit seinen Einwänden kaum gegen sie an. […]
Im Übrigen war es Weidel, die darauf bestand, das Interview weiterzuführen. […] Trotzdem will die AfD jetzt eine Wiederholung. So viel zur Ehrlichkeit in der Politik.
Anna Vollmer, faz.net, 24.07.2025 (online)