Eine Umfrage der TU Dortmund hat ergeben, dass ein Großteil der Journalisten den Grünen nahe steht. Wer diesen Zustand ändern will, sollte nicht „Konservativenquoten“ in Redaktionen fordern, sondern über Prestige und Verdienst in der Branche nachdenken […]
Selbst in der Redaktion von Axel Springers „Welt“ ergab eine interne Umfrage laut Verlagschef Mathias Döpfner bereits Ende der 1990er Jahre, dass Rot-Grün in der damaligen Redaktion eine politische Mehrheit hatte. Ob sich das gut 25 Jahre später geändert hat, ist nicht bekannt, aber der Grund dafür dürfte kaum in den politischen Vorlieben von Döpfner und Chefredakteur Ulf Poschardt liegen. Sondern eben darin, dass es selbst einem ausgewiesen liberalkonservativen Haus nicht gelingt, genug junge Konservative für die Dauerkrisenbranche Journalismus zu begeistern. Wer dies ändern will, sollte nicht beim Schwadronieren über Gruppendynamiken und linke Hegemonie anfangen, sondern bei den Basics: Karrierechancen, Zukunftssicherheit, attraktive Arbeitsplätze und ein vernünftiges Einkommen.
Andrej Reisin, uebermedien.de, 05.11.2024 (online)