Zitiert: Warum ein guter Kommentar einseitig ist

Viele meinen, Journalisten dürften gar nicht kommentieren. Sie verstehen nicht, dass ein guter Kommentar einseitig sein muss, weil er dem Publikum ein Angebot für die eigene Meinungsbildung machen will. Die Gegner des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nutzen diese Missverständnisse und brandmarken Kommentare immer wieder als Nachweis journalistischer Einseitigkeit. Doch solange es in den Öffentlich-Rechtlichen gleichermaßen konservative, liberale und linke Kommentare gibt, ist das ausgewogen und sinnvoll. Allerdings gibt es Grenzen der Ausgewogenheit. Erstens sind alle Journalisten dem Grundgesetz verpflichtet, und dort steht nun mal, dass Minderheiten nicht diskriminiert werden dürfen und Deutschland ein Rechtsstaat ist. Zweitens gibt es Themen, in denen sich alle ernst zu nehmenden Experten einig sind, allen voran der menschengemachte Klimawandel.

Wolfgang Schweiger, fr.de, 27.08.2023 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)