Holger Friedrich, Verleger der ‚Berliner Zeitung‘, hat Verlagen wie Funke und Madsack eine Kampfansage gemacht: Er will den Osten „flächendeckend“ mit Nachrichten in Form digitaler Regionalausgaben versorgen. Losgehen soll es noch im Herbst in Dresden und Magdeburg. kresspro-Chefredakteur Markus Wiegand schreibt in der aktuellen Ausgabe seiner Kolumne ‚Aus unseren Kreisen‘, warum westdeutsche Verlage mit Ost-Präsenz Friedrichs Ankündigung besser ernst nehmen sollten. […]
Rund 5.000 digitale Abonnenten möchte Friedrich in einem ersten Schritt erreichen. ‚Sobald wir eine kritische Masse an Printabonnenten gewinnen können, liefern wir ergänzend zu den digitalen Kanälen gedruckte Zeitungen unter der Woche aus‘, verspricht Friedrich selbstbewusst. […]
Für Madsack und Funke ist das Projekt unangenehmer, als es vielleicht den Anschein hat. Denn Friedrich visiert im Osten, der politisch radikaler tickt, ein großes Potenzial an Kunden an, das sich möglicherweise durch die Platzhirsche nicht angesprochen fühlt. Das Beispiel der Expansion der Schweizer NZZ auf dem deutschen Markt zeigt, dass das Modell durchaus funktionieren kann.
Markus Wiegand, kress.de, 21.10.2025 (online)

