Zitiert: Was bei Dietl im Müll landete …

Helmut und ich waren gut befreundet, ich war sein Trauzeuge, wir haben also viel Zeit miteinander verbracht. Ich war sein Sparringspartner bei zwei oder drei Drehbüchern. Dabei entstanden viele großartige Szenen, die er fast alle in den Mülleimer geschmissen hat, weil sie ihm nicht gut genug waren. Was bei Dietl im Müll landete, davon hätten zwei Fernsehsender zwei Jahre lang ein tolles Programm bestreiten können, aber da war er sehr anspruchsvoll. Er hat immer weitergefeilt, bis der Satz aus seiner Sicht richtig saß. […]

Er wollte, dass der Text perfekt geschrieben ist, aber ihm war wichtig, dass die Schauspieler das nicht noch hervorheben. Wir sollten den Text wegsprechen, als wäre diese Sprache das Normalste der Welt. Das habe ich mir zum Beispiel auch für den „Tatort“ gemerkt. So einer wie Professor Boerne muss von Herzkranzgefäßen und Mageninhalten sprechen können, wie andere Leute Kartoffelsuppe mit Bockwurst bestellen.

Jan-Josef Liefers, sueddeutsche.de, 30.10.2024 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)