Zitiert: Was der MDR beim Investigativjournalismus plant

Der Mitteldeutsche Rundfunk wollte sich zu seinen Sparplänen für den investigativen Journalismus gegenüber der SZ zuerst nicht konkret äußern und teilte nur mit: „Im MDR wird es selbstverständlich auch in Zukunft Investigativjournalismus mit entsprechenden Formaten geben.“ Man befinde sich in internen Prozessen.

Am Dienstag teilte der MDR auf erneute Nachfragen der SZ mit: In den vergangenen Wochen habe man „gemeinsam mit der Redaktion Politische Magazine und Reportagen Überlegungen erarbeitet, welche einen kleineren finanziellen Sparbeitrag der Redaktion selbst (ab dem Jahr 2025 und auf eigenen Vorschlag) beinhalten“. Zusätzlich plane man mit weiteren „direktionsübergreifenden Einspareffekten beispielsweise durch den strategischen Abbau von Doppelstrukturen in der künftig engeren Zusammenarbeit zwischen den Programmdirektionen Halle und Leipzig“. […]

Noch wird über Etats verhandelt, und es heißt aus dem Sender außerdem: Alle Bereiche müssen sparen. Aber die Sorge und teilweise der Zorn im Haus sind groß. Weil der MDR es offenbar nicht nur nach außen an Transparenz vermissen lässt, was seine Kürzungsvorhaben angeht. Weil Mitarbeiter auch nicht verstehen, warum trotz des absehbaren Spardrucks Großprojekte wie die Übernahme des Mittagsmagazins durchgepeitscht wurden und jetzt Ressourcen binden, die woanders fehlen, zum Beispiel im Investigativen.

Aurelie von Blazekovic, sueddeutsche.de, 08.05.2024 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)