Warum die FFA ihre Aufgabe bis dato rein in der wirtschaftlichen Beobachtung des deutschen Kinos gesehen hat, will um so weniger einleuchten. Sie müsste es als ureigenen Auftrag ansehen, sich soziopolitischen Fragen zu widmen, damit man nicht von Impulsen aus privaten bzw. externen Studien abhängig ist. Die FFA weiß alles über den Kinozuschauer, selbst wieviel Popcorn er durchschnittlich pro Besuch mampft, über die Protagonist*innen im deutschen Film macht sie sich aber keine weiterführenden Gedanken, dabei ist sie die Stelle im deutschen Film, die qua gesetzlichem Auftrag forscht. Mit der Neufassung des FFG müsste sich auch dieses Feld erweitern, und die FFA, ähnlich wie das British Film Institute, ständig den Status Quo der Diversität analytisch betrachten.
Sedat Aslan, artechock, 07.04.2022 (online)