Zitiert: Was ist das eigentlich, Heimat?

Haben die Menschen überhaupt ein einheitliches Verständnis von Heimat? … Am häufigsten verstehen die Menschen unter Heimat einen Ort der Geborgenheit: Heimat als Wohlfühlfaktor. Etwas weniger Zustimmung findet ein Konzept, das Heimat territorialnationalistisch fasst, also die gemeinsame Sprache oder das Land, in dem man lebt, hervorhebt. Ein weiterer Faktor bezieht sich auf eine Kultur, die ich mit anderen teile. Hinzu kommt schließlich ein sentimentaler Faktor. Heimat ist „etwas von früher“. Bildungsreiche machen sich insgesamt weniger aus der Heimat. Sie verweisen selten auf die gemeinsame Kultur oder einen Ort, an dem andere Menschen denken wie sie und ihre Sprache sprechen. Heimat wird nicht gleichgesetzt mit Deutschland oder Besitz oder Geborgenheit.

Für Menschen hingegen, die bildungsarm sind, bedeutet Heimat gleichermaßen Geborgenheit wie „etwas von früher“ – eine verlorene Geborgenheit also. Außerdem teilen sie insbesondere das nationalstaatlich-territoriale Verständnis, für sie ist die kulturelle Einheit wichtig.

Jutta Allmendinger, sueddeutsche.de, 15.08.2019 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)