Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte insbesondere in den USA das Wirtschaftsmodell des militärischen Keynesianismus. Die Idee war, dass Militärinvestitionen den Wohlstand sichern könnten. Nach dem Kalten Krieg setzte sich der Neoliberalismus durch. Investitionen in Verteidigung verloren an Bedeutung, Persönlichkeiten wie Margaret Thatcher und Ronald Reagan „befreiten“ die Märkte.
Aber als die Welt am 11. September die Twin Towers, Symbole westlicher Vorherrschaft, zerstört sah, konnte sich der öffentliche Diskurs wieder gegen „die anderen“ wenden. Ein Feind gegen den Westen wurde identifiziert. Das Resultat war ein Wettlauf um Militärausgaben. Doch der Neoliberalismus verschwand nicht. Der neoliberale Militarismus entstand mit hohen Militärausgaben, aber in einer sehr neoliberalen Perspektive. Der Wohlstand ist weg. Der Militarismus ist zurück. So wurde es unvermeidlich, dass sich Unternehmen wie Facebook oder Google in die Militärindustrie einordneten.
Joana Moll, netzpolitik.org, 16.03.2025 (online)