Zitiert: Was ist neoliberaler Militarismus?

Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte insbesondere in den USA das Wirtschaftsmodell des militärischen Keynesianismus. Die Idee war, dass Militärinvestitionen den Wohlstand sichern könnten. Nach dem Kalten Krieg setzte sich der Neoliberalismus durch. Investitionen in Verteidigung verloren an Bedeutung, Persönlichkeiten wie Margaret Thatcher und Ronald Reagan „befreiten“ die Märkte.

Aber als die Welt am 11. September die Twin Towers, Symbole westlicher Vorherrschaft, zerstört sah, konnte sich der öffentliche Diskurs wieder gegen „die anderen“ wenden. Ein Feind gegen den Westen wurde identifiziert. Das Resultat war ein Wettlauf um Militärausgaben. Doch der Neoliberalismus verschwand nicht. Der neoliberale Militarismus entstand mit hohen Militärausgaben, aber in einer sehr neoliberalen Perspektive. Der Wohlstand ist weg. Der Militarismus ist zurück. So wurde es unvermeidlich, dass sich Unternehmen wie Facebook oder Google in die Militärindustrie einordneten.

Joana Moll, netzpolitik.org, 16.03.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)