Zitiert: Wenn Journalisten Krankenhäuser sturmreif schreiben

Israels Armee hat das Gesundheitssystem im Gazastreifen nahezu vollständig zerstört: mit Bomben, Blockaden und der Unterstützung vieler Journalisten. […]

Deutsche Medien berichten lieber über die nächste israelische Propagandameldung als über den unabhängigen UN-Bericht

Auch der umfassende und unabhängige Bericht der Untersuchungskommission der Vereinten Nationen hat in Redaktionen nicht zu Umdenken, Selbstkritik und der Übernahme von Verantwortung für die eigene tödliche Rolle geführt. Deutsche Medien wählten einen einfacheren Weg: Sie ignorierten die Untersuchung. Bis auf wenige Ausnahmen berichteten deutsche Medien gar nicht über den Bericht.

Anders als unzählige Propaganda-Meldungen der IDF war die UN-Untersuchung weder der Tagesschau oder ZDFHeute, noch der dpa oder den großen überregionalen Tageszeitung eine Erwähnung wert.

Dass sich deutsche Medien nun gar nicht mehr für Krankenhäuser interessieren, bedeutet das allerdings auch nicht. Nur der Absender der Nachricht muss eben stimmen. Wenige Tage nachdem die meisten Medien den umfassenden UN-Bericht zur Zerstörung des palästinensischen Gesundheitssystems ignoriert hatten, drehten sich Titelseiten und Abendnachrichten doch wieder um ein Krankenhaus.

Fast genau ein Jahr nachdem Medien begannen, den tödlichen Hoax über eine “Hamas-Kommandozentrale” unter dem Al-Schifa-Krankenhaus zu verbreiten, machten sie wieder einen “Terror-Bunker” aus. “Unter einem Krankenhaus südlich von Beirut soll sich ein Bunker der Hisbollah mit Millionen Dollar an Bargeld und Gold befinden”, erfährt das Tagesschau-Publikum am 23. Oktober 2024. Anlass für die Berichterstattung damals wie heute: Eine Meldung aus der PR-Abteilung der israelischen Armee.

Florian Goldmann, schantall-und-scharia.de, 10.11.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)