Und damit auch, wie wir als Zuschauer:innen sie sehen. In der Entstehungsgeschichte des Kinos wurde der Bereich hinter der Kamera sehr schnell männerdominiert. Weiblich gelesene Körper hingegen wurden vor der Kamera in Szene gesetzt und sexualisiert. […] ich beschreibe Ihnen mal eine klassische Bildfolge: Wir sehen das Gesicht eines Mannes, wir sehen seine Augen, dann schwenkt die Kamera den weiblich gelesenen Körper ab. Dieser Blick, der einen Körper von oben bis unten scannt, ist stark patriarchal konnotiert. Er ist objektifizierend und reduzierend. Eine feministische oder eine queere Filmsprache bedeutet für mich, mit dieser Machtachse des Blicks zu brechen und Lust anders zu inszenieren.
Katharina Mückstein, taz.de, 06.01.2024 (online)