Tim Walz begann, Trump als weird zu beschreiben. Nicht als hochgefährlich, extremistisch, faschistisch. Sondern als seltsam, lächerlich. Während Joe Biden unermüdlich wiederholte, wie bedrohlich Trump für die Demokratie sei, gelang es Walz, die Luft aus dem Monster herauszulassen. Rhetorisch wenigstens, die Wahl steht ja erst im November an.
Wer weiß, ob die Weird-Strategie Erfolg haben wird. Aber das hier wissen wir: Das Dämonisieren von Rechtspopulisten hatte bisher keinen Erfolg. Egal, wie richtig es ist, dass die AfD gefährlich, radikal, extrem ist. Politiker, Journalisten, Demokratieverteidiger können das immer noch lauter und lauter rufen – aber es bringt nichts. Die berechtigten Warnungen sind inzwischen leere Formeln. Die Wahlergebnisse der AfD sind immer besser geworden, der Trotz immer erheblicher. Die Tatsache, dass sie sich beständig als Opfer von Medien inszenieren kann, hat der Partei genutzt.
Aurelie von Blazekovic, sueddeutsche.de, 03.09.2024 (online)