Kinder sollen medial weniger mit Werbung für Produkte mit viel Zucker, Salz oder Fett in Kontakt kommen. Ein geplantes Werbeverbot für solche Lebensmittel stößt auf Kritik – auch von den Landesmedienanstalten. Die sehen die Medienvielfalt gefährdet.
In Großbritannien, Irland, Schweden, Polen oder Portugal gibt es bereits ein gesetzliches Verbot für Werbung für ungesunde Lebensmittel, die sich an Kinder richtet. In Deutschland soll das nun auch folgen, nachdem eine Selbstverpflichtung der Industrie laut Bundesernährungsminister Cem Özdemir nicht gegriffen hat. […]
Auch wenn das grundsätzliche Ziel, dass sich Kinder und Jugendliche besser ernähren sollten, geteilt werde, so Tobias Schmid von der Landesmediananstalt Nordrhein-Westfalen. Aber:
„Immer dann, wenn ich in Werberegelungen eingreife oder zusätzliche Regelungen schaffe, muss ich mir vergegenwärtigen, dass Medien – und vor allen Dingen die kommerziellen Medien – durch Werbung finanziert werden. Und das bedeutet, wenn sie diese Einnahmemöglichkeit nicht mehr haben, können sie bestimmte Inhalte nicht mehr finanzieren – und das geht dann am Ende zu Lasten der medialen Vielfalt.“
@mediasres, 28.06.2023 (online)
In § 8 Medienstaatsvertrag heißt es zu den Werbegrundsätzen in Absatz 1:
„Werbung und Teleshopping dürfen nicht […]
4. Verhaltensweisen fördern, die die Gesundheit oder Sicherheit sowie in hohem Maße den Schutz der Umwelt gefährden.“