Lange Jahre schien es so, dass der Kampf um den TV-Markt einer zwischen den Privaten und den Öffentlich-Rechtlichen ist. Es war der Kampf zweier unterschiedlicher Systeme: Die einen finanzierten sich über Werbeeinnahmen, die anderen über Gebühren. Es waren die werbefinanzierten Sender, die mit ihrem Credo, man brauche nur für das zahlen, was man auch nutzen wolle, Netflix und Co. den Weg bereiteten. Aus dem daraus resultierenden Dreikampf ist heute ein Zweikampf geworden. Gegen die gebührenfinanzierten Öffentlich-Rechtlichen und die auf konkrete Sehgewohnheiten zugeschnittenen und werbefreien Streamingdiensten haben RTL und Co. das Nachsehen.
Jürgen Amendt, Neues Deutschland, 16.3.2018 (online)