Wenn die Kulturwellen der ARD künftig von 20 bis 24 Uhr zusammengelegt werden, fallen viel mehr Stunden Programm weg, als bisher in der öffentlichen Diskussion erwähnt wurde. Bisher hat man in neun Kulturwellen pro Woche zwischen 20 und 24 Uhr 7 (Tage) mal 9 (Kulturwellen) mal 4 Stunden Programm: also 252 Stunden. Bei dieser Rechnung bleiben 7 mal 1 mal 4 Stunden Programm, also 28. Es fallen so 224 Stunden an Programm (und an journalistischen Möglichkeiten) pro Woche in den Kulturwellen der ARD weg. Das ist eine immense Menge an journalistischer Arbeit, die es fortan nicht mehr geben wird. Und eine immense Menge an kulturellen und nicht zuletzt musikalischen Inhalten, die fortan kein Forum mehr haben.
Abgesehen von einer inhaltlichen Verarmung heißt weniger Programm auch: weniger GEMA-Ausschüttungen, weniger GVL, weniger VG-Wort, weniger Honorare für Musiker, Komponisten und freie Autoren.
Neue Musik Zeitung, 1.10.2023 (online)