Zitiert: Wie Desinformation Klimaschutz behindert

Im Vorfeld des nächsten Weltklimagipfels im November ist ein Bericht erschienen, der zeigt, wie weiter Fehlinformationen und Desinformationen über das Klima die Debatte beherrschen. Er listet diverse Strategien auf, mit denen Klimaschutz-Maßnahmen behindern werden sollen. Unternehmen und Regierungen werden zugleich Vorschläge gemacht, wie sie darauf reagieren sollten. […]

„Das Versäumnis, Fehlinformationen und Desinformation im Internet einzudämmen, hat dazu geführt, dass Junk-Wissenschaft, Klimaverzögerung und Angriffe auf Klimaexperten zum Mainstream wurden. ….  Unsere Analyse hat gezeigt, wie eine kleine, aber engagierte Gruppe von Akteuren eine unverhältnismäßige Reichweite und ein unverhältnismäßiges Engagement in den sozialen Medien hat, die Millionen von Menschen weltweit erreichen und von den alten Print-, Rundfunk- und Radiosendern unterstützt werden.“

Zu diesen Akteuren gehören rechtsgerichtete Persönlichkeiten wie Dinesh D’Souza und Sebastian Gorka, der selbsternannte „Greenpeace-Aussteiger“ Patrick Moore, der Professor der Universität Toronto Jordan Peterson, die kanadische Gruppe Friends of Science und das Medienunternehmen PragerU. […]

„unsere Analyse gezeigt hat, dass Klimadesinformationen komplexer geworden sind und sich von offener Leugnung zu erkennbaren „Diskursen der Verzögerung“ entwickelt hat, um die Kluft zwischen Akzeptanz für die Energiewende und Handeln zu missbrauchen. “

Jessica Corbett, Telepolis, 11.6.2022 (online)

Bericht DENY, DECEIVE, DELAY DOCUMENTING AND RESPONDING TO CLIMATE DISINFORMATION AT COP26 AND BEYOND (pdf, 116 Seiten)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)