Künftig sollen bestimmte Inhalte auf Medienplattformen eine Sonderstellung als Public-Value-Angebote bekommen. Was bei der Vergabe dieses Qualitätsstempels zu beachten ist, schreibt Anja Zimmer, Direktorin der Medienanstalt Berlin-Brandenburg. …. Die gesetzlichen Kriterien können wir nur im Austausch mit allen beteiligten Gruppen mit Leben füllen. Besonders wichtig ist, die Nutzerinnen und Nutzer einzubeziehen. Was sie für wertvoll und relevant halten, muss ein zentraler Faktor unserer Interpretation von Public Value sein. Denn Public Value hat zwei Seiten: Den Wert des Angebots an sich und dessen tatsächliche Nutzung. Nur Angebote, die beim Publikum ankommen, die tatsächlich genutzt werden, können Medienvielfalt auch faktisch sichern. …. Vertrauenswürdigkeit und Relevanz – das schätzen Jugendliche und junge Erwachsene an Informationsmedien. Geändert haben sich die Verbreitungswege …. Public Value ist immer auch das Ergebnis eines Aushandelns. Es reicht nicht, Angebote mit einem Qualitätsprädikat auszuzeichnen. Denn Nutzerinnen und Nutzer entscheiden selbst, was für sie Public Value hat. Akzeptanz ist daher ein wichtiger Punkt bei der Entwicklung eines sinnvollen Kriterienkatalogs für Public Value.
Anja Zimmer, Direktorin der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, tagesspiegel.de, 29.10.2020 (online)