Die Volontär*innen der ARD sind überwiegend weiblich, wählen grün und haben studiert. Warum ist das so? Und ist das ein Problem? Drei von ihnen haben nachgeforscht. Der journalist stellt die Ergebnisse exklusiv vor. …. 150 Volontär*innen können nicht eins zu eins die Gesellschaft abbilden, genauso wie in der gesamten ARD nicht anteilig so viele Katholiken, FDP-Wählerinnen und Dorfkinder sitzen, wie in der Gesellschaft vertreten sind.
Die erhobenen Zahlen zeigen jedoch, welche Bevölkerungsgruppen unter den Nachwuchsjournalist*innen der öffentlich-rechtlichen Anstalten mehr oder weniger stark vertreten sind. So haben viele Volontär*innen eine internationale Biografie, ein beachtlicher Teil kommt aus Nicht-Akademiker-Haushalten, und auch eine Frauenquote scheint es nicht zu brauchen. Die Anstalten müssen sich aber fragen, wie sie junge Männer und Frauen aus West- und Ostdeutschland und unterschiedlicher politischer Couleur für den Journalismus begeistern können.
Die Untersuchung zeigt auch, dass die Öffentlich-Rechtlichen nicht darauf setzen können, dass sich Ungleichgewichte einfach herauswachsen, das gibt schon der Pool der Bewerber*innen nicht her.
Lynn Kraemer, Daniel Tautz, Nils Hagemann, journalist.de, 04.11.2020 (online)