Zitiert: Wie Drehbuchautorinnen und -autoren enteignet werden

Generell sichern sich die Sender mit Buy-out-Verträgen fast sämtliche Rechte an unseren Stoffen. Öffentlich-rechtliche Serienfolgen und Filme werden seit Jahren über verschiedenste Kanäle auch auf Streamingportalen wie Amazon, Apple+ oder Magenta ausgespielt, in den Mediatheken sind unsere Werke ebenfalls abrufbar, ohne dass wir dafür angemessen honoriert werden. Und auch Mehrfach-Wiederholungen im linearen TV bleiben vielfach unvergütet […]

Es gibt einen Trend, Autorinnen und Autoren nur noch für einzelne Arbeitsschritte oder Werkstufen zu beauftragen und zu bezahlen. Bevor man ein Drehbuch schreibt, erstellt man in der Regel erst mal ein Exposé oder ein Pitch-Papier. Das sind nur ein paar Seiten, in die aber sehr viel kreative Arbeit fließt, schließlich ist so ein Paper die Grundlage für den Film oder eine ganze Serie. Bislang war es meistens üblich, dass die Person, die das Exposé schreibt, auch für die Erstellung des Drehbuchs engagiert wurde. […]

In den letzten zehn Jahren haben alle wie die Wahnsinnigen Serien produziert, um sich am Markt zu etablieren. Schon vor fünf Jahren musste man sich die Frage stellen, wer das alles anschauen soll. So viel Zeit hat kein Mensch. Die große Serienblase ist geplatzt.

Annette Hess, sueddeutsche.de, 13.06.2023 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)