Zitiert: Wie es mit der Pressefreiheit in Europa kontinuierlich bergab geht

Es steht wirklich nicht gut um die Pressefreiheit. Und wenn Sie jetzt denken: Ja, natürlich, in China haben die da echt ein Problem, oder in Russland, oder in Venezuela – stimmt. Aber auch in Europa, hier bei uns, sieht es schlecht aus. Denn wie vor zehn Jahren ist es längst nicht mehr: Vor allem politische und staatliche Attacken auf Medien häufen sich.

Ein Blick auf die Weltkarte der NGO „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) zeigt: Weltweit nimmt die Pressefreiheit seit Jahren kontinuierlich ab. Es gibt immer weniger Länder, für die ROG die Lage als „gut“ einstuft: Waren es 2013 noch 26 Länder, die diese beste von fünf Kategorien (Gut, Zufriedenstellend, Erkennbare Probleme, Schwierige Lage, Sehr ernste Lage) erreichten, so sind es heute nur noch acht – ein Rückgang um satte 70 Prozent.

Auch in Deutschland ist die Lage seit 2021 nicht mehr „gut“, sondern nur noch „zufriedenstellend“. Grund dafür sind vor allem die zunehmenden Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten, in erster Linie im öffentlichen Raum, vor allem bei Versammlungen von Rechtsradikalen, Corona-Leugner:innen, Antisemiten und anderen Verschwörungsideolog:innen (87 von 103 Fällen).

Andrej Reisin, uebermedien.de, 13.7.2023 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)