Wenn eine EU-Stelle genuine journalistische Aufgaben, wie die einer Vierten Gewalt, übernimmt und Medien über Desinformationskampagnen aufklärt, werden Grundfesten von Medien- und Informationsfreiheit berührt. Angetreten zur Verteidigung derselben, kann es sich ebenso in sein Gegenteil verkehren. … Eine unabhängige Bewertung der EU-Maßnahmen ist deshalb kaum möglich.
Für die meisten Meldungen über Cyberattacken und Desinformation gibt es nur eine einzige, offizielle Quelle; wie bei der Bundestagswahl 2021 werden oft nicht einmal nachprüfbare Belege geliefert. Die Medien, die über die „bösartigen“ russischen Aktivitäten berichten, müssen sich auf Meldungen aus Brüssel verlassen; eine kritische Prüfung oder Berichterstattung findet kaum statt.
Eric Bonse, medien-meinungen.de, 06.10.2021 (online)
Analyse (21 Seiten, pdf)