Zitiert: Wie Journalisten in Moskau arbeiten

Alles, was Sie von Ihrem Korrespondenten aus Moskau lesen, unterliegt keinerlei Zensur. Niemand in Moskau kontrolliert meine Artikel, niemandem muss ich sie vor Veröffentlichung vorlegen. Ich recherchiere, schreibe, der Text geht nach Wien und wird dort redaktionell bearbeitet und veröffentlicht. Ganz normaler Journalismus eben.

Wir Auslandskorrespondenten sind in Russland akkreditiert, haben aber keinen diplomatischen Status. Selbstverständlich müssen wir die Gesetze des Landes einhalten und respektieren. Wir unterliegen aber diplomatischen Spielregeln. Und eine dieser Spielregeln ist nach russischer Lesart das Quid pro quo.

Wird ein in Österreich akkreditierter russischer Korrespondent ausgewiesen, aus welchen Gründen auch immer, so muss ein in Russland akkreditierter Journalist, in diesem Fall eine Journalistin des ORF, das Land verlassen. Die russischen Behörden machen das schematisch, mit der jeweiligen Person oder gar mit deren Reputation hat das nichts zu tun. Auch nicht mit der Frage, ob man sich eventuell unbeliebt gemacht hat oder nicht. Auch meine Akkreditierung kann jederzeit widerrufen werden. Das ist Berufsrisiko. Und unvermeidlich. […]

Tatsache ist aber: Seitens der russischen Behörden wird die Berichterstattung selbst nicht behindert, nicht zensiert.

Jo Angerer, derstandard.at, 11.06.2024 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)