Zitiert: Wie KI Sexismus produziert

Bildgeneratoren zeigen nicht die Wirklichkeit, sondern manifestieren ein misogynes Weltbild. Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen.

Das „Ideal“ geht so weit, dass man kaum individuelle Gesichtszüge unterscheiden kann. Die praktisch immer Langhaarige befindet sich in 97 Prozent aller Abbildungen in einer nicht näher definierten Umgebung, im luftleeren Raum und sieht oft aus, als blase eine Windmaschine ihre Mähne romantisch um den Kopf. Wenn sonst noch etwas zu sehen ist, sind es Blumen im wirbelnden Haar, Schmetterlinge oder Vögel.

Gibt man den Begriff „Mann“ ein, so erscheinen Männer verschiedenen Alters. Auch sie können sich in einer etwas wolkigen, unklaren Umgebung befinden, als Attribute aber dienen ihnen Technik oder Architektur. Oft stehen sie beherzt in einer Landschaft, schauen ernst oder blicken nachdenklich in die Ferne. Die Frau dagegen kennt nur einen Gesichtsausdruck: den leeren.

Eva Häberle, taz.de, 30.11.2023 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)