Im Prinzip sind wir alle, zumindest in Gebieten, in denen wir uns nicht auskennen, anfällig für Fake News. Weil wir oft nicht genug Zeit, kognitive Ressourcen oder Motivation haben, um komplexe Themen wie wissenschaftliche und medizinische Erkenntnisse zu verstehen, kommt es sehr häufig zu Missverständnissen und Halbwissen. Fake News haben des Weiteren überzeugende Eigenschaften, die es sehr attraktiv machen, diese zu lesen und an diese zu glauben – sie sind meist leicht verständlich, einfach und plausibel und dazu sind sie oftmals emotional, sensationell, überraschend, klar in ihrer Bewertung und visuell hübsch aufbereitet. …. Es hilft am Ende nur kontinuierliche und gut aufbereitete Kommunikation. Sei es beispielsweise Gründe aufzuzeigen, warum eine Fake News existiert, klare, wissenschaftlich gesicherte und einschlägige Gegenargumente zu liefern und die rhetorischen Strategien der Verbreiter offenzulegen.
Sabrina Heike Kessler (Uni Zürich), derstandard.de, 17.05.2020 (online)