Weil es von Anfang an inhaltlich dachte, nicht nach Formatlogik. Wortbeiträge dürfen hier atmen – fünf, sechs Minuten, wenn sie gut sind. Musik ist kein Hintergrundrauschen, sondern Programm. Diese Freiheit, kombiniert mit Berliner Tonfall, hat Radio eins stark gemacht. In anderen Sendern läuft oft ein Konzept aus den Siebzigern – formatiert, austauschbar. Radio eins hat dagegen Haltung und Humor. Es ist das deutsche BBC 6, nur eben mit Berliner Schnauze. […]
Radio eins hat Marktführerschaft und trotzdem Seele. Ich wünsche, dass der Sender Vielfalt weiter ernst nimmt, dass er sich nicht formatieren lässt. Diese Stadt ist zu divers, um auf Songs in Dauerschleife reduziert zu werden.
Johannes Paetzold, berliner-zeitung.de, 12.11.2025 (online)

