Die Antworten von ARD und ZDF fallen überraschend unterschiedlich aus. „Das ZDF nimmt die Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistisch durch das Bundesamt für Verfassungsschutz zum Anlass, den journalistischen Umgang mit der Partei erneut zu reflektieren“, sagte ein ZDF-Sprecher der Berliner Zeitung. „Eine kritische, journalistisch fundierte Auseinandersetzung mit der AfD, ihren Vertreterinnen und Vertretern sowie ihren Positionen ist vor diesem Hintergrund geboten.“ […]
Das ZDF will nun „auch auf die Erfahrungen aus den Bundesländern Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt“ zurückgreifen, in denen die Landesverbände der AfD schon vor einiger Zeit als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft worden waren. „Die ZDF-Redaktionen prüfen im Rahmen der publizistischen Verantwortung fortlaufend und im Einzelfall, in welchem Rahmen und in welcher Form Vertreterinnen und Vertreter der AfD im Programm zu Wort kommen“, sagte der Sprecher der Rundfunkanstalt.
Die ARD drückt sich zurückhaltender aus. „Wir nehmen die aktuelle Einstufung des Bundesverfassungsschutzes zur Kenntnis und berichten darüber“, teilte die Pressestelle des Rundfunkverbunds der Berliner Zeitung mit. Die AfD sei eine demokratisch gewählte Partei. „Sie vereint regional und bundesweit viele Stimmen von Wählerinnen und Wählern auf sich. Sie ist im Bundestag, in Landesparlamenten und auf kommunaler Ebene vertreten. Unserer Auffassung nach ist es die Aufgabe von Journalismus, über die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen zu informieren und einzuordnen.“
Maximilian Beer, berliner-zeitung.de, 06.05.2025 (online)