Zitiert: Wie zwei Musiknerds für mutigeres Popradio kämpfen

Musik im Mainstream-Radio soll vor allem eines: nicht stören. Das ist viel zu wenig, finden zwei Musikjournalisten und haben das Projekt „Wo ist hier der Krach?“ gestartet. Ihr Ziel: mehr Vielfalt und Mut bei der Musikauswahl. […]

Wie kommt es, fragten sie sich, dass ARD und Deutschlandradio zwar 83 Radiosender betreiben, sie selbst als Popnerds und Musikenthusiasten aber in keinem einzigen davon eine musikalische Heimat finden? […]

„Warum klingen die Jugendwellen – von der Musik über die Moderationen bis zu den Jingles – komplett gleich?“, wundern sie sich. „Warum ist alles entweder total artig oder irre überdreht? […] Kurz: Sie stört, dass das Radio klar unter seinen Möglichkeiten bleibt. […]

Gollin und Hommel haben ÖRR-Radiokollegen aus sechs Ländern interviewt: in Österreich (FM4), Großbritannien (BBC Radio 6), Frankreich (FIP), Dänemark (DR P6 Beat), Australien (Double J) und der Ukraine (Radio Promin). Ihr Fazit: Sie alle verfügen über ein klares Profil abseits des Mainstreams. Ihr Vorschlag: ein neuer, vielfältiger, viel bunterer Musiksender für ganz Deutschland. Zu teuer? Kein Argument. Denn während das Deutschlandradio über ein Jahresbudget von 276 Millionen Euro für drei Sender verfügt, komme BBC 6 Music mit 14 Millionen Euro pro Jahr aus.

Imre Grimm, rnd.de, 19.07.2023 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)