Das heißt, dass es in unserer Sprache Muster und Spuren gibt, die der Kapitalismus hervorgebracht hat. Zum Beispiel, wie wir über Preise sprechen. Häufig sagt man, dass Preise „steigen“. Das klingt wie die Flut, die steigt. Es hört sich an wie: Da können wir nichts gegen machen und müssen uns schützen. Genauer wäre es, zu sagen, dass Preise „erhöht“ werden. Das mag ein bisschen albern klingen, aber diese Unterscheidung macht deutlich, dass tatsächlich aktiv Entscheidungen getroffen werden und die Preise nicht steigen wie Pegelstände: Firmen entscheiden sich aktiv dafür, Preise zu erhöhen.
Daniel Stähr, fluter.de, 11.03.2024 (online)