Schon wer Cookies akzeptiert, wer seine Daten zur Verfügung stellt, arrangiert sich mit Filterblasen und einer künstlichen Kanalisierung der Bedürfnisse. Im Kontext des Konsums stört das die Menschen weniger, aber wenn es an die Meinungsbildung geht, wird die Erkenntnis drastischer. Ob mir vor allem Empfehlungen für Rotweine angezeigt werden oder rechtspopulistische Inhalte: Beides folgt letztlich dem gleichen Prinzip. … Denkbar wäre eine automatisierte Wächter-Software, die kontinuierlich Manipulationen ermittelt. Verschiedene Netzanbieter empfehlen zur Intervention Open-Source-Strukturen, bei denen jeder Inhalte einsehen und ändern kann. … Politische Parteien argumentieren für mehr Bildung im Digitalen, aber keiner denkt darüber nach, wie sich eine Infrastruktur im Netz entwickeln ließe, innerhalb derer Daten auf ihre Richtigkeit geprüft werden können. Wir bräuchten ein Check-Ministerium.
Manfred Faßler, faz.net, 10.02.2018 (online)