Zitiert: Wo hat investigativer Journalismus in einer von KI geprägten Welt Platz?

Journalismus war schon immer auch ein Wächter des öffentlichen Interesses, der die Mächtigen zur Rechenschaft zieht. Das ist nicht nur eine berufliche Pflicht, sondern auch die Grundlage seines demokratischen Auftrags. An der Spitze dieses Kampfes für Transparenz und Gerechtigkeit steht besonders der investigative Journalismus. Aber heutzutage beschränkt sich Macht nicht mehr nur auf Regierungen. Tech-Giganten wie Meta, Google oder Apple kontrollieren nicht nur den digitalen Raum, sie prägen seine Infrastruktur. Große Technologieunternehmen sind zu neuen Einflusszentren geworden, die mit Staaten vergleichbar sind und über eigene Regeln, Verwaltungssysteme und soziale Verantwortung verfügen. So wie Journalist:innen früher die Handlungen von Regierungen überwacht haben, benötigen sie heute Instrumente und Fachwissen, um die Macht digitaler Plattformen zu überwachen. Darin besteht die  vielleicht wichtigste Herausforderung des modernen Journalismus.

Traditionelle journalistische Methoden sind oft nicht in der Lage, die technologische Komplexität und Undurchsichtigkeit zu bewältigen, die hinter großen Technologieunternehmen steht. Solche Unternehmen sind die wahren „Black Boxes“ der modernen Welt.

Oleksandra Yaroshenko, ejo-online.eu, 11.04.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)