Zitiert: Wohin orientieren sich die Intendanten

„Die programmliche Vielfalt und Ausgewogenheit ist ein Zielwert, der sich stets nur annäherungsweise erreichen lässt“, schreibt das Bundesverwaltungsgericht richtigerweise. Das erinnert an den Religionsunterricht, in dem vermittelt wurde, dass die Liebe Jesu ein Ideal sei, dem man sich nur annähern könne und solle. Und was lässt sich gegen Ideale einwenden?

Sieht man die öffentlich-rechtlichen Sender-Verantwortlichen als Jünger auf der Mission der programmlichen Vielfalt und Ausgewogenheit, so wuchs zuletzt der Eindruck, dass auch sie ihre Fehlbarkeit erkennen. Die Sender wollen verloren geglaubte Zielgruppen zurückgewinnen und denken dabei oft an die Wähler der erstarkten rechten Parteien. Worauf sie aufpassen müssen: dass sie sich nicht an jenen orientieren, die den Sinn öffentlich organisierter Medien gar nicht sehen.

Aurelie von Blazekovic, sueddeutsche.de, 16.10.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)