Zitiert: Worte kann man relativieren, Bilder nicht

Fotos verbreiten sich weltweit in Sekunden. Sie schaffen internationale Öffentlichkeit, und das ist in einem autoritären Kontext hochsensibel. Bei Protesten entscheidet das Bild darüber, ob ein Ereignis national bleibt oder global wahrgenommen wird. Genau dagegen richtete sich die Festnahme. Man wollte verhindern, dass Bilder entstehen, bevor sich eine Erzählung politisch festlegt. […]

Wir bewegen uns Richtung vollständiger Kontrolle. Früher war die Arbeit gefährlich wegen der Themen – heute ist das Medium selbst das Problem. Schon das Halten einer Kamera wird zur Bedrohung erklärt. Die große Veränderung ist, dass das Bild als Machtmittel identifiziert wurde. Wenn man verhindern will, dass bestimmte Bilder existieren, dann verhindert man den Bildjournalismus.

Yasin Akgül, taz.de, 09.12.2025 (online)

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)