So tragen die Reportagen und Kurzdokus, die nie länger als 30 Minuten dauern, oft reißerische Titel wie „Live aus dem Knast“, „Die Weed-Mafia“ oder „Tiere quälen für Klicks“. Tiefgehende Recherchen findet man hier kaum. In einer Doku des Y-Kollektivs über Antifeminismus kommen vier Frauen mit recht radikalen religiös-konservativen Meinungen zu Wort. Die Doku wirkt ziemlich voyeuristisch. Sie befriedigt eher die Lust am Grusel, als ernsthaft nach Ursachen und Strukturen antifeministischer Bewegungen zu forschen. In einer Doku über Nazi-Memes an Schulen werden Hitler-Sticker unverpixelt gezeigt und rassistische Ausdrücke reproduziert.
Joscha Frahm, freitag.de, 20.05.2024 (online)