Viele Nutzer informieren sich direkt und zuerst dort. Wer hier als Medium kein passendes Angebot liefern kann, muss sich zumindest vorwerfen lassen, seinem gesellschaftlichen Informationsauftrag nicht mehr nachzukommen. … Was Youtuber wie Rezo den meisten Redaktionen voraushaben, ist der enge und sorgfältig gepflegte Austausch mit den eigenen Nutzern. Kontakt auf Augenhöhe also, statt von Social-Media-Teams moderierte Kommentarspalten. „Wir erleben viel zu selten, dass die Autor*innen in die Debatte einsteigen“, sagt Fehrensen. Journalist*innen müssten aber zunehmend selbst in den Dialog treten und Reaktionen auf die eigenen Themen auch einmal als Anlass für einen neuen Beitrag nehmen.
Alexander Graf, taz.de, 30.05.2019 (online)