Zitiert: Zeitgemäße Literaturberichterstattung

Würde ein Interessent danach fragen, wie sich Kriterien für eine gegenwärtige, gute Berichterstattung, zum Beispiel Informationsgehalt, Aktualität und Partizipationsmöglichkeit auf die Literatur übertragen lassen, wäre eine mögliche Antwort: Debatten und Ereignisse aus dem literarischen Leben diskutieren, Bücher in das Gespräch bringen, Neuerscheinungen in ihren gesellschaftlichen, politischen, ästhetischen und literaturhistorischen Kontexten zeigen, diskursive Formate bespielen und dadurch Vielstimmigkeit erreichen, dass verschiedene Akteure aus dem Literaturpublikum und der Literaturbranche eingebunden werden. Übrigens ermöglichen auch Experten wie Kritiker durch Argumente und Thesen, anregende und gute Gedanken Teilnahme, die Perspektiven öffnen. Von zeitgemäßer Literaturberichterstattung sind die Elemente Diversität, Vielfalt, Partizipationsmöglichkeiten, Anspruch und Unterhaltsamkeit. Rosamunde Pilcher kann zum Beispiel phänomenologisch betrachtet werden, auf ihre Erzähltechniken hin können Netflixserien analysiert werden und von Lady Bitch Ray Hölderlin können Gedichte besprochen werden. Mit Beitraglängen oder mit Formaten hat eine zeitgemäße Literaturberichterstattung nichts zu tun.

Katharina Sophie Hübener, Trends der Zukunft, 20.02.2021 (online)

Kommentar verfassen

Onlinefilm.org

Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)