Eine im August veröffentlichte Studie der Universität Amsterdam kommt zum Ergebnis, dass die zerstörerische Logik sozialer Medien nicht nur in problematischen Algorithmen steckt.
Selbst in einem künstlichen Mininetzwerk von nur 500 simulierten Nutzern reproduzierte sich, was die Gegenwart prägt: abgeschottete Echokammern, eine ungleiche Verteilung von Aufmerksamkeit und eine systematische Überrepräsentation extremer Stimmen.
Die Forscher testeten sechs Reformideen, vom chronologischen Feed bis zum Verbergen von Like-Zahlen. Keine erwies sich als durchgreifend wirksam. Mal milderten die Maßnahmen einzelne Probleme, mal verschärften sie neue.
Die Schlussfolgerung ist ernüchternd: Die Fehlentwicklungen liegen in der Architektur sozialer Netzwerke selbst – in der Dynamik von Posten, Reposten, Folgen, in der Verstärkungsschleife zwischen emotionaler Reaktion und Sichtbarkeit.
Andrej Simon, Telepolis, 22.08.2025 (online)
Studie: Can We Fix Social Media? Testing Prosocial Interventions using Generative Social Simulation (online)