TV, Radio und Netz waren gestern – der ÖRR macht jetzt in Videospiele. Damit will die ARD offenbar ihr Image aufpolieren. Kann das gelingen? […]
Das „ARD Netzwerk Gaming“ ist für Dauser ein „Meilenstein für die strategische Weiterentwicklung des Innovationsfelds Gaming“. Denn fast alle machen mit: WDR, NDR,MDR, HR und BR. Und der SWR ist der Federführer. Aber was machen die da eigentlich genau? Auch das erklärt die Pressestelle der ARD im typischen Sprech einer Medienbehörde: „Mit dem Netzwerk sollen Synergieeffekte besser genutzt, Vorhaben koordiniert und strategische Leitplanken für zukünftige Games-Projekte gesetzt werden.“ […]
Und es gibt ohnehin ein Problem: Die ARD darf keine Spiele ohne Sendebezug entwickeln. […]
Doch: Wo kein Kläger, da kein Richter. Die Aufsichtsgremien, also die Rundfunkräte der Sender, legen ARD und ZDF keine Fesseln an. Den Rundfunkräten, fast alle Ü 50, erklären die ARD-Direktoren, dass man mit der Zeit gehen müsse und nur so an die junge Zielgruppe herankomme. Ein Argument, welches sicher nicht völlig von der Hand zu weisen ist. […]
Nun also Spiele. Hierzu gibt es im Medienstaatsvertrag eine Negativliste. Demnach sind „Spieleangebote ohne Bezug zu einer Sendung“ explizit unzulässig.
Alexander Teske, berliner-zeitung.de, 26.08.2025 (online)