Zusage aufgehoben: Doch Quotenvorgabe für Dokumentationen im ERSTEN am Montagabend

„Sechs Mal versuchte die ARD in den letzten Wochen, relevante Dokus zu aktuellen Themen nicht am späten Abend zu verstecken, sondern in der Primetime zu zeigen. Die Bilanz von Volker Herres fällt gemischt aus“, berichtet Uwe Mantel auf dwdl.de.

Insgesamt hätten die Dokus hingegen nur 7,5 Prozent Marktanteil erreicht – „a bisserl wenig“, so Herres. Bemerkenswert ist allerdings durchaus, dass die sechs Dokus beim jüngeren Publikum mit im Schnitt über 6 Prozent Marktanteil durchaus in der Nähe des Senderschnitts lagen. … Die Tatsache, dass man zumindest mit einem der Filme das selbst gesteckte Ziel eines zweistelligen Marktanteils erreicht habe, zeige aber, dass es möglich sei.

 

Allerdings hatte Volker Herres vor nicht einmal drei Wochen in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt erklärt, dass er am Montagabend Dokumentationen zeigt, die auf einen solchen Sendeplatz gehören und dass es dafür keine Quotenerwartungen gibt.

Selbstredend wünschen wir uns ein noch größeres Publikum für aktuelle und relevante Dokumentationen, wie wir sie am Montag um 20.15 Uhr unter dem Titel „Was Deutschland bewegt“ gezeigt haben und bis einschließlich nächsten Montag auch noch zeigen. Wir waren und sind überzeugt, dass diese Filme auf einen Primetime-Platz gehören, abseits aller Quotenerwartungen. Und wir freuen uns über die große Reputation, die diese Stücke erworben haben – unisono von den Kritikern gelobt zu werden, das gibt es ja auch nicht alle Tage.

 

Und bei Top of the Docs sagte er im Februar 2017:

Wir wollen mit unseren Dokumentationen zeigen, wie es wirklich ist: fundamental-faktisch, nicht post-faktisch. In einer zunehmend fragmentierten, entautorisierten und interessengesteuerten Medien-Welt braucht die Gesellschaft Verlässlichkeit, Orientierung und Reflexion. Einmal mehr müssen wir das öffentlich-rechtliche Versprechen einhalten und Tag für Tag den Dingen professionell auf den Grund gehen. Objektiv, umfassend und der Wahrheit verpflichtet, um demokratische Meinungsbildung zu ermöglichen, die schließlich die Voraussetzung jeder funktionierenden Demokratie ist. Das gilt für all unsere Informationssendungen und natürlich auch für die dokumentarischen Formate.

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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