ZDF-Intendant: Bewerbung, die keine ist

Claudius Seidl bewirbt sich als ZDF-Intendant. So konnte man seinen Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) vom letzten Sonntag verstehen, in dem er schilderte, wie er vom ZDF keinen Anruf bekam, obwohl er doch nur wissen wollte, wo und wie er sich als Intendant bewerben kann. Und er versprach auch gleich, was er alles als Intendant machen würde: neue Filme ausstrahlen, Kochshows, Arztserien, TV-Movies und Spartenkanäle streichen und die Gebühren senken.

Nun gibt es eine FACEBOOK-Seite: „Claudius Seidl als ZDF-Intendant“. Mehr als 1.300 Nutzern gefällt diese Seite.

 

„Ich bitte also um Ihre Stimmen bei der Wahl.“ So endete sein FAS-Artikel. Doch die FAS-Leser können ihn weder wählen noch vorschlagen. Müsste man nicht als Intendant wissen, bei wem man sich bewerben muss, um auf die „Liste“ zu kommen?

Nicht alle Mitglieder des 77köpfigen Fernsehrates werden wohl die FAS lesen. Und nicht alle FAS-Abonnenten unter den Fernsehratsmitgliedern werden letzten Sonntag die Bewerbung in der Zeitung gefunden haben.

„Eine Farce“, nennt er das Verfahren laut Berliner Zeitung und gibt zugleich bekannt, dass er den Intendanten-Posten nicht wirklich will: „ich habe ja den besten Job der Welt“. Allerdings habe er laut Berliner Zeitung „ein wenig Hoffnung, dass wieder einmal eine Internetbewegung ein autoritäres Regime das Fürchten zu lehrt“. Doch welches Ziel soll diese Bewegung haben?

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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