„Großes Thema diese Woche – das umstrittene Anti-Piraterie-Abkommen. Es geht darum, internationale Standards zur Verhinderung von Urheberrechtsverletzungen einzuführen. Dagegen gibt es großen Protest. Ist die Aufregung berechtigt?“ Heribert Prantl klärte am 14.2. in einem Video auf. Er ist der Meinung, dass ACTA keine Folgen für Deutschland hätte – zumindest, wenn man den Text des Abkommens so nimmt, wie er ist.
„Im vergangenen Jahr wurden etwa 3,6 Milliarden Songs legal im Internet verkauft, aber 40 Milliarden Songs illegal heruntergeladen.“ So der Chef von Sony Music, Edgar Berger, gegenüber welt.de. Nun, wie er auf die zweiten Zahl gekommen st, mag sein Gedheimnis sein. Interessant ist, dass trotz allem feststellt, dass es trotz des hohen Anteils von nichtbezahlter Musik gelungen ist, „die Musikbranche in ein digitales Geschäft zu transformieren, das weltweit bereits einen Umfang von mehr als fünf Milliarden Dollar hat. Das haben wir besser gemacht als jede andere Branche.“
Schon im Dezember letzten Jahres, kurz vor Weihnachten, hatte Kurt Beck in einem Interview mit dem in Berlin erscheinenden Medienmagazin Promedia die Digitalkanäle von ARD und ZDF in Frage gestellt. Bisher strahlen ARD und ZDF jeweils drei Kanäle aus. In Zukunft sollen sie sich jeweils auf ein einziges Programm konzentrieren. Er sagte: „Auch sehe ich keine Notwendigkeit, neben den hervorragenden Kultursendern Arte und 3sat zwei weitere öffentlich-rechtliche Kulturkanäle anzubieten.“
Joachim Gauck hat ein neues Buch („Freiheit“, Kösel Verlag, 62 S., 10 Euro) vorgelegt. „Mit der Freiheit des Menschen gehe die ethische Pflicht einher, Verantwortung zu übernehmen, lautet der Tenor.“ So Franziska Augstein in der Süddeutschen Zeitung. „Seine Einsicht hat er mit Sätzen ausgeschmückt, die Zweifel daran aufkommen lassen, ob er als der Präsident mit der schönsten Sprache in die Geschichte eingehen wird.“ Und sie stellt fest: „Joachim Gauck sei der Bundespräsident der Herzen: So urteilen fast alle deutschen Medien. Die Begeisterung für Gauck macht es zu einer etwas heiklen Sache, ihn zu kritisieren.“ Das Buch sei bezüglich seiner Vergangenheit „genauso allgemein gehalten wie seine bisherigen“. Über seine Tätigkeit als „Dissident“ bzw. Bürgerrechtler habe er wenig zu erzählen. Auf der „Bühne der DDR“ kam er als Bürgerrechtler nicht vor, zitiert Franziska Augstein den westdeutschen Journalisten und früheren DDR-Korrespondenten Gerhard Rein, der über diese seine Zeit in der DDR zwei Bücher („Die Opposition in der DDR“, „Die protestantische Revolution“) geschrieben hat.
„Gauck ist vermutlich gut beraten, die Freiheit allgemein zu preisen und sich als Bürgerrechtler nicht in den Vordergrund zu drängen. Ganz in diesem Sinn lautet die Generalthese seines Buches so: Mit der Freiheit des Menschen gehe die ethische Pflicht einher, Verantwortung zu übernehmen“, so Franziska Augstein.