In ihren Interviews zum Jahresbeginn führte WDR-Intendantin Für Monika Piel drei Gründe an , warum es keinen ARD-Jugendkanal geben kann: „Da würde Kollegen vom Privatfernsehen ja das Herz stehen bleiben, und medienpolitisch ist das wohl ebenfalls nicht durchsetzbar. Es wäre zudem programmlich außerordentlich schwierig, denn wir müssen auch hier immer öffentlich-rechtlich sein. Aber was bei den jungen Zuschauern zieht – siehe die Top-Ten der jungen Zielgruppe bei den Privatsendern – sind alles keine öffentlich-rechtlichen Formate. Wir haben das Beitragsprivileg – und müssen deshalb schon etwas Anderes anbieten.“
Auf die Behauptung, mit öffentlich-rechtlichen Angeboten könne man kaum junge Menschen erreichen, entgegnete ihr Vorgänger im Amt des ARD-Vorsitzenden, dass, wenn man junge Menschen mit verlässlicher Information erreichen wolle, man ihnen auch attraktive Angebote machen müsse, wenn sie zu alt für den „Kinderkanal“ geworden seien. So sagte der Intendant des Südwestrundfunks (SWR) Peter Boudgoust: „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir diese Lücke schließen müssen, denn unser Grundversorgungsauftrag umfasst eben alle Milieus, alle Altersgruppen. Wir können nicht sagen: Der Mensch wird dann wieder mit 25 oder 30 bei uns in den Fokus geraten, sondern wir müssen auch für die prägende Lebensphase dazwischen spezifische Angebote haben.“ Im stern „entgegnete“ Monika Piel: „Das ist seine Meinung, ich sehe das etwas anders. Wir brauchen Programm für jüngeres Publikum – realistischerweise ab 30. Die Jugend ist so heterogen, sie interessiert sich für Angebote, die mit dem öffentlich-rechtlichen Profil kaum zusammenzubringen sind.“ Weiterlesen