„Was Griechenlands Finanzminister Varoufakis angeht, liegen Politik, Alltagsbewusstsein und Demoskopie hierzulande auf einer Wellenlänge“, schreibt Tom Strohschneider im neuen Deutschland. Das eine sei das öffentlich zugerichtete Politikerbild, das andere sind die die Motive eines Linken aus Überzeugung.
Die „öffentliche Zurichtung von Tsipras und Varoufakis, ihre Einpassung in einen politischen Bilderrahmen, geht nicht unmittelbar von den Tatsachen, den klassenpolitischen Interessen, den Widersprüchen des europäischen Kapitalismus aus – sondern unterliegt einem gesellschaftspolitischen Irrtum, den auch jene begehen können, die Tsipras und Varoufakis gegen die neoliberal imprägnierte Herabwürdigung verteidigen, etwa, in dem man sie in Figuren populärer Science-Fiction-Serien verwandelt (oder ihr Reisen mit Rucksack in der zweiten Klasse überhöht), sie also zu Gegen-Stars formt – was den artifiziellen, ideologischen Charakter der so produzierten Bilder nicht bricht, sondern nur von einer anderen Seite her reproduziert.“ Weiterlesen