Zitiert: Was dringend ist: ein Nachrichtenkanal von ARD und ZDF

Die Berichterstattung zum iranischen Angriff auf Israel hat es erneut und nachdrücklich gezeigt: Die öffentlich-rechtlichen Programme zeigen Wimmelbild statt Durchblick. […]

Aber das Wie ist in dieser Frage entscheidend, weil es das Was konditioniert. In den Hauptprogrammen wurde eine Mischung aus Regel- und Sonderprogramm geboten. Mehr „Tagesschau“, mehr „heute“, aber eben auch „Sportstudio“ und Unterhaltung wie „Wer weiß denn sowas XXL“ mehr. Hier wird das Problem überdeutlich: Das Publikum wird hin- und hergerissen zwischen Kriegs-TV und Normal-TV. […]

Die Öffentlich-Rechtlichen sind stolz darauf, mit den gemeinsam veranstalteten Programmen von Kika und Phoenix den Willen und die Fähigkeit zur geglückten Kooperation zu präsentieren. Dann aber hört es mit der Gemeinsamkeit schon auf: Die ARD veranstaltet Tagesschau24, das Zweite sendet ZDFinfo. […]

Ob Zukunftsrat oder Rundfunkkommission, ob Expertengremium oder Rundfunkpolitiker, die Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks läuft in viele Richtungen. Ein drängendes Thema jedoch fehlt auf der Agenda: ein öffentlich-rechtlicher Nachrichtenkanal, der es mit BBC und CNN aufnehmen kann.

Joachim Huber, tagesspiegel.de, 14.04.2024 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)