Drei Monate vor der Bundestagswahl präsentierten am 11. und 12. Juni in der Heinrich-Böll-Stiftung die Wahlkampfmanagerinnen und -manager der Parteien und die Chefs der beauftragten Werbeagenturen von CDU, SPD, Grünen, FDP, Linke und Piratenpartei ihre Strategien und Konzepte für den Wahlkampf 2013.
Nun, es werden immer wieder verschiedene Zahlen genannt. Festzustellen ist, dass der Bedarf immer geringer zu werden scheint. Oder besser beschrieben: Über die Jahre hinweg glaubt man bei der ARD mit immer weniger Geld auskommen zu können.
Der frühere MDR-Intendant Udo Reiter sprach im Jahre 2008 noch davon, dass man mindestens 300 Mio. Euro brauchen würde. (Zum Vergleich: Das ERSTE hat einen Etat von über 1,6 Mrd. Euro. Der Kinderkanal liegt derzeit bei ca. 85 Mio. Euro.)
„Das staatliche Radio – und Fernsehen sei ein klassisches Beispiel „unglaublicher Verschwendung“ mit Kosten von 300 Millionen Euro im Jahr und siebenmal mehr Personal als vergleichbare Anstalten“, sagte laut FAZ ein Regierungssprecher. ERT bietet derzeit drei staatliche landesweit ausgestrahlte Fernsehprogramme, sieben landesweit ausgestrahlte Radioprogramme sowie 19 regionale Radiosender. Man verfügt über ca. 2.700 feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zum Vergleich: Das ZDF bietet 4 Fernsehkanäle und teilt sich einige weitere mit der ARD, hat fast 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie einen Etat von über 2 Mrd. Euro.
Willi Steul machte in seiner Bewerbungsrede zur zweiten Intendanten-Amtszeit deutlich, dass er mehr Geld aus dem Rundfunkbeitrag für seine Anstalt herausholen will. Bislang erhalte das Deutschlandradio 2,6 Prozent aus dem monatlichen Rundfunkbeitrag von 17,98 Euro. Der Senderchef könne sich bei gleichbleibender Höhe eine Anhebung des Anteils gut vorstellen, meldet der Tagesspiegel unter Bezug auf Quellen aus dem Hörfunkrat. Weiterlesen
Künftig sollen alle Haushalte die Radio- und Fernsehgebühr bezahlen, meldet die NZZ. Gleichzeitig soll die Abgabe pro Haushalt sinken: von 462 auf schätzungsweise 400 Franken pro Jahr.
Anderseits will man mehr Gelder bei den Unternehmen beschaffen. Im Jahr 2012 zahlten die Betriebe zusammen 40 Millionen Franken. Allerdings sollen bisher von den gebührenpflichtigen Unternehmen nur 50 Prozent die Radio- und 38 Prozent die Fernsehbeiträge bezahlt haben.