Bevor Günther Jauch im Herbst 2011 am Sonntagabend auf Sendung ging, hatte die ARD einen Sendeplatz für Dokumentationen am späten Mittwochabend. Diesen Platz gibt es nicht mehr. Er wurde von der Talk-Leiste verdrängt, damit im Ersten fünf Talksendungen hintereinander in der Woche zu sehen sind. Dass den Talksendungen ein Dokuplatz „zum Opfer gefallen“ sei, wie die Süddeutsche Zeitung schrieb, will ARD-Chefredakteur Thomas Baumann nicht gelten lassen. „Das Erste habe sein Doku-Angebot nicht reduziert“, erklärt er gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Thomas Baumann untersetzt dies damit, dass die ARD im Jahr 2010 114 Doku-Programme gezeigt habe und für das Jahr 2012 – auch durch Sonderprogrammierungen und Reihen – 125 Doku-Programme gezeigt haben werde. Dabei würden auf dem montäglichen Doku-latz nicht einmal immer auch Dokus laufen, sondern immer mal wieder auch Comedy.
Digitalfernsehen.de hatte mich gefragt, ob die Kabelnetzbetreiber zu Recht Urheberrechtsgebühren zahlen oder ob diese nicht gegenüber den Satellitenbetreibern sowie den Betreiber terrestrischer Sendenetze benachteiligt werden. Eine Zusammenfassung des Interviews findet sich hier.
„ZDF schummelt bei Beitrag über Steinbrück-Rede“ titelte die Online-Ausgabe des Nachrichtenmagazins „Focus“ am vergangenen Wochenende. In dem Bericht ging es um falsche Bilder in einem Beitrag des „ZDF-heute-journals“ über den SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück. Dietrich Leder, Professor für Fernsehkultur in Köln, versteht diese Aufregung nicht. Seiner Ansicht nach ist das Vorgehen des Senders durchaus üblich – und nicht mit den Vorgängen bei der Fußball-WM zu vergleichen. (Damals hatte auch das ZDF Kritik geübt, dass die Weltregie der UEFA die Realität verfälschte.)
Immer wieder ist davon die Rede, dass die Sender, ARD und ZDF, vor allem ihre Töchter bei der Auftragsvergabe bevorzugen würden. „Statt Aufträge fair und transparent auszuschreiben, würden ARD und ZDF immer wieder ihre eigenen Tochterfirmen bevorzugen. Eine Behauptung, gegen die sich die öffentlich-rechtlichen Sender jetzt wehren“, berichtet das Medienmagazin ZAPP .