Michael Haller im Tagesspiegel: „Die Investoren – der in den USA tatkräftigste ist ja Warren Buffett – finden Zeitungen offenbar sexy, erstens, weil man mit ihnen noch immer Geld verdienen kann, zweitens, weil sie doch noch über Prestige und… Weiterlesen
Schließlich werde im Staatsmonopolistischen Kapitalismus die Macht der Monopole durch den Staat abgesichert durch die wechselseitige Einflussnahme von Kapital und Politik; am Ende stünde dann der Ausbau der Staatsgewalt in einen autoritären Staat. … Und auch heute steht er keineswegs vor der Tür. Trotzdem lässt sich im Moment ohne weiteres – wenn auch etwas polemisch – von einem „digitalen Stamokap“ sprechen. Faktisch spielen die Monopolbildung in der Internetökonomie und die Sicherheitsinteressen der USA einander in die Hände. …
„Wer nach Feierabend noch Energie zum Abschalten hat geht vielleicht ins Multiplex, wo ja neuerdings mehr harmlose Zeitgeist-Komödien laufen als im Pantoffelkino. Das Fernsehen, einst magischer Anziehungspunkt für unsere kollektive Aufmerksamkeit, ist zu einem Restzeitmedium geworden, das erst eingeschaltet wird, wenn wir für ALLES andere zu müde, zu zerstreut, zu ausgepowert sind.
Gerade hat die Republik aufgeregt über die Frage des guten Stils in der deutschen Politik diskutiert. Steinbrücks Stinkefinger, ist so etwas akzeptabel? Jederzeit akzeptabel ist es offenbar für die führenden Männer und Frauen von Union und FDP über die Grünen… Weiterlesen
Hans Magnus Enzensberger hat diese Entwicklung schon im März 1970 in seinem „Kursbuch“-Essay „Baukasten zu einer Theorie der Medien“ beschrieben: „Mit der Entwicklung der elektronischen Medien ist die Bewusstseins-Industrie zum Schrittmacher der sozio-ökonomischen Entwicklung spätindustrieller Gesellschaften geworden. Sie infiltriert alle anderen Sektoren der Produktion, übernimmt immer mehr Steuerungs- und Kontrollfunktionen und bestimmt den Standard der herrschenden Technologie.“ Enzensberger war sich sicher, dass ab einer gewissen Größe ein „Kommunikationszusammenhang“ nicht mehr kontrollierbar sei. Denn seine „Undichtigkeit“ erfordere einen Monitor, der größer sein müsste als das zu überwachende System selbst. Das Kontrollregime erlebe letztlich eine Überforderung und könne sich nur noch durch polizeiliche oder militärische Mittel helfen: „Der Ausnahmezustand ist also die einzige Alternative zur Undichtigkeit der Bewusstseins-Industrie. Er kann aber nicht auf längere Sicht festgehalten werden.“ Weiterlesen