Was steckt dahinter, dass beim MDR zwei Wellenchefs gehen (müssen), obwohl sie steigende Quoten vorweisen können? Erst Erik Markuse, nun Michael Schiewack.
So klar und deutlich hat es bisher keiner im Fall Michael Schiewack beschrieben, wie Michael Könau in der Mitteldeutschen Zeitung: „Er hat alles überstanden, der Mann mit den grauen Locken und dem Dreitage-Bart. Den Umzug seines Senders DT64 von Berlin nach Halle, die Umbenennung in MDR Sputnik, Klagen von Mitarbeitern, die sich zu hart angefasst fühlten, Korruptionsvorwürfe und Ermittlungen der Sondereinheit Ines. Nun aber, fünf Jahre nach der großen Krise, die ihn zwar die Leitung seines Senders Sputnik kostete, nicht aber den geliebten Chefposten, endet die Ära Michael Schiewack beim MDR.“
So litt JUMP unter ähnlichen Problemen wie SPUTNIK: JUMP ist sehr bekannt, wird jedoch nicht entsprechend stark eingeschaltet. Dies hatte die letzte Programmanalyse zu Sputnik noch einmal bestätigt. Bei einer Bekanntheit von 70 Prozent konnte Sputnik nur 10 Prozent Stammhörer generieren, JUMP hatte 16 Prozent Stammhörer bei einer Bekanntheit von 86 Prozent.
Alle Jahre wieder zählt die Funkkorrespondenz aus, welche ARD-Anstalt wie viele Tagesthemen-Kommentare zulieferte. Auf dieser Grundlage konnte ich noch vor einem Jahr TAGESTHEMEN-Gewinne für den MDR vermelden, wenn auch auf niedrigem Niveau und nach großen Verlusten in den Vorjahren. Während man 2003 noch 24 Kommentare bot und 2004 immerhin noch 19, schaffte es der MDR im Jahr 2010 gerade einmal fünfmal.
Auf die Sender (nach Größe geordnet) verteilten sich die Kommentare wie folgt:
WDR: 76 – SWR: 50 – NDR: 50 – BR: 19 – MDR: 5 – HR: 8 – RBB: 10 – SR: 10 – RB: 0
So vermeldete es bild.de um 15.57 Uhr, nachdem der MDR dies um 15.16 per Presseerklärung bekanntgegeben hatte. „Er soll seine Arbeit am 1. November 2011 aufnehmen. Stefan Raue folgt dem Chefredakteur des MDR-Hörfunks, Christian Schneider, der im vergangenen Jahr in den Ruhestand ging, und dem Chefredakteur des MDR-Fernsehens, Wolfgang Kenntemich, der im Herbst 2011 in den Ruhestand treten wird.“ Weiterlesen
„Ab März ist sonntags Dokfilmzeit im MDR – zur Einführung des neuen Sendeplatzes gibt es reihenweise Preisträgerfilme. … Grimme-Preis, Silberne Taube, HotDocs Toronto, Oscarnominierung – die Dokumentarfilme des MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKS sorgen national und international für Aufsehen und Anerkennung. Die Besten präsentieren sich an den kommenden Sonntagabenden auf dem neuen Dokfilmsendeplatz um 23.40 Uhr“, verkündet der MDR heute.
Das Genre Dokfilm wird im MDR-Programm gestärkt. Die Dokfilmer können jedoch erst einmal nicht auf mehr Aufträge hoffen. Es sind also keine neuen Filme. Es handelt sich erst einmal um Wiederholungen. Weiterlesen
In ihren Interviews zum Jahresbeginn führte WDR-Intendantin Für Monika Piel drei Gründe an , warum es keinen ARD-Jugendkanal geben kann: „Da würde Kollegen vom Privatfernsehen ja das Herz stehen bleiben, und medienpolitisch ist das wohl ebenfalls nicht durchsetzbar. Es wäre zudem programmlich außerordentlich schwierig, denn wir müssen auch hier immer öffentlich-rechtlich sein. Aber was bei den jungen Zuschauern zieht – siehe die Top-Ten der jungen Zielgruppe bei den Privatsendern – sind alles keine öffentlich-rechtlichen Formate. Wir haben das Beitragsprivileg – und müssen deshalb schon etwas Anderes anbieten.“
Auf die Behauptung, mit öffentlich-rechtlichen Angeboten könne man kaum junge Menschen erreichen, entgegnete ihr Vorgänger im Amt des ARD-Vorsitzenden, dass, wenn man junge Menschen mit verlässlicher Information erreichen wolle, man ihnen auch attraktive Angebote machen müsse, wenn sie zu alt für den „Kinderkanal“ geworden seien. So sagte der Intendant des Südwestrundfunks (SWR) Peter Boudgoust: „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir diese Lücke schließen müssen, denn unser Grundversorgungsauftrag umfasst eben alle Milieus, alle Altersgruppen. Wir können nicht sagen: Der Mensch wird dann wieder mit 25 oder 30 bei uns in den Fokus geraten, sondern wir müssen auch für die prägende Lebensphase dazwischen spezifische Angebote haben.“ Im stern „entgegnete“ Monika Piel: „Das ist seine Meinung, ich sehe das etwas anders. Wir brauchen Programm für jüngeres Publikum – realistischerweise ab 30. Die Jugend ist so heterogen, sie interessiert sich für Angebote, die mit dem öffentlich-rechtlichen Profil kaum zusammenzubringen sind.“ Weiterlesen